Die Sprachenvielfalt, die sich im Kaukasus entwickelt hat, ist beeindruckend. Nach aktuellem Stand der Wissenschaften gibt es deren noch rund 40, verteilt auf 9 Mio Sprechende. Die oft zerklüfteten Landschaften mit schwer zugänglichen Tälern und Wipfeln werden dafür verantwortlich gemacht, dass Dorfgemeinschaften oft nur schwierig mit anderen Austausch pflegen konnten und sich dadurch aus Dialekten eigene Sprachen entwickeln konnten.
Die eigenständigen kaukasischen Sprachen finden südlich mit Georgien ihren Abschluss. Armenisch gehört zur indogermanischen Sprachfamilie und Aserbaidschanisch zu den Turksprachen. Während Georgien vier der kaukasischen Sprachen abdeckt, beginnt der Sprachsalat im Nordkaukasus erst richtig. Die russischen Republiken wie z.B. Dagestan, Inguschetien und Tschetschenien mit ihren teilweise vielen verschiedenen Völkern machen den Löwenanteil der rund 40 kaukasischen Sprachen aus.
Interessant: Nur Georgisch hat eine eigene Schrift, diese reicht in ihrer Vorversion bis ins 3. Jhdt v. Chr. zurück. Ausserhalb von Georgien wird für die kaukasischen Sprachen das kyrillische Alphabet zur schriftlichen Verständigung benutzt.
Schafhirte in Chevsuretien, Grosser Kaukasus